Nachrichten aus Berlin | Ausgabe 11/2020

Internationaler Austausch der Anwaltschaften zu Corona

02.07.2020Newsletter

Die Anwaltschaften weltweit stehen angesichts der Corona-Pandemie vor ganz ähnlichen Herausforderungen. So wurden in nahezu allen Jurisdiktionen die Gerichte geschlossen oder auf Notbetrieb heruntergefahren, rechtsuchende Bürgerinnen und Bürger wurde dadurch der Zugang zum Recht erschwert; die Anwältinnen und Anwälte sehen sich in allen Jurisdiktionen mit Mandatsrückgängen und erschwerten Arbeitsbedingungen infolge von Ausgangs- oder Kontaktbeschränkungen und eingeschränktem Justizbetrieb konfrontiert. Dies ergaben zwei von der BRAK veranstaltete internationale Videokonferenzen.

Am 4.6.2020 veranstaltete die BRAK per Videokonferenz einen Runden Tisch mit den Präsidenten der nordafrikanischen Rechtsanwaltskammern. Insgesamt über 40 Teilnehmer diskutierten über die aktuelle Situation der Anwaltschaften, u.a. die Kammerpräsidenten von Marokko, Algier, Tunesien und Libyen sowie Vertreter der Anwaltskammer von Casablanca und der Stiftung für internationale rechtliche Zusammenarbeit e.V. (IRZ). Für die BRAK nahmen Schatzmeister Michael Then und Vizepräsident André Haug teil.

Am 9.6.2020 fand die ebenfalls von der BRAK veranstaltete Bar Leaders‘ Round Table mit rund 100 Teilnehmenden aus 50 Staaten statt. Zu ihnen zählten u.a. Kammerpräsidenten von nationalen Anwaltsorganisationen aus Kasachstan und Usbekistan, Marokko, Japan und Vietnam, Vertreter des Council of Bars and Law Societies of Europe, der LAWASIA, der Union International des Avocats sowie der Arab Lawyers Union. Vertreter aus Frankreich, Polen, den Niederlanden, Hong Kong, Russland, Algerien, Taiwan und Finnland referierten zur Situation der Anwaltschaft in ihren jeweiligen Staaten. BRAK-Präsident Dr. Ulrich Wessels moderierte die Veranstaltung und schilderte die Situation in Deutschland.

Die Anwaltschaft sieht sich den Berichten der Teilnehmenden zufolge gut gerüstet, die Krise zu überstehen, und tritt für die Erhaltung des Zugangs zum Recht und den Ausbau der Digitalisierung ein. Der internationale Erfahrungsaustausch wurde von den Teilnehmenden sehr begrüßt und soll fortgesetzt werden.

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